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Dienstag, 09.11.2021

Exzellent

Sub-Auspiciis-Promovendin Petra Hödl. Fotos: Uni Graz/Lunghammer.

Sub-Auspiciis-Promovendin Petra Hödl. Fotos: Uni Graz/Lunghammer.

Sprachwissenschafterin Petra Hödl promovierte sub auspiciis an der Universität Graz

Beste Leistungen ab der fünften Schulstufe bis zur Dissertation kann die 33-jährige Grazerin Petra Hödl vorweisen. Deshalb promovierte die Sprachwissenschafterin heute, am 20. September 2021, an der Universität Graz sub auspiciis praesidentis, also „unter den Augen des Präsidenten“. Alexander van der Bellen wurde bei der feierlichen Verleihung der Doktorwürde in der Aula der Uni Graz von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer vertreten. Die Promotion wurde von Rektor Martin Polaschek sowie von Dekan und Studiendekanin der Geisteswissenschaftliche Fakultät, Michael Walter und Margit Reitbauer, vorgenommen. 

Petra Hödl untersuchte in ihrer Dissertation eine Eigenheit der Aussprache im österreichischen Deutsch. Die Laute b, p, t, d, g und k werden nämlich unterschiedlich hart oder weich artikuliert. Das kann zu Missverständnissen führen, zum Beispiel bei Verben wie „tanken“ oder „danken“, die bei vielen ÖsterreicherInnen ähnlich klingen. Ab wann ein Laut als hart bzw. weich wahrgenommen wird, hat die Phonetikerin in mehreren Studien analysiert. Ihr Fazit: 30 Millisekunden machen den Unterschied aus zwischen „backen“ und „packen“. 

Die Sprachwissenschafterin hat auch festgestellt, dass Native Speaker aus Deutschland diese zeitliche Grenze tendenziell relativ strikt einhalten, während die meisten ÖsterreicherInnen mit ihr variabel umgehen. Dass Deutsche deshalb klarer oder sogar richtiger sprechen, stimmt aber nicht, betont Hödl: „In der Phonologie bewerten wir nie nach diesen Kriterien. Es geht darum, Unterschiede herauszufiltern – legitim sind aber alle Aussprache-Varianten. Ihre Interpretation bzw. Wirkung auf die Hörenden ist wieder eine andere Geschichte.“ Generell fasziniert die 33-Jährige an ihrem Forschungsgebiet, dass winzige Unterschiede in der Artikulation bereits Konsequenzen nach sich ziehen: „Deutsche Medizinstudierende haben mir erzählt, dass sie in Vorlesungen oft zwei Varianten eines Wortes mitschreiben, um im Nachhinein herauszufinden, was  eigentlich gemeint war“, schmunzelt die Absolventin. 

Zitat Rektor Martin Polaschek: 
„Exzellente Leistungen entstehen durch großen persönlichen Einsatz und aus dem inneren Antrieb, ein Thema umfassend, ausgewogen und kritisch zu bearbeiten. Diese Werte vermitteln wir allen unseren AbsolventInnen und würdigen entsprechendes Engagement gebührend. Ich gratuliere daher Petra Hödl sehr herzlich zu ihrer verdienten, ganz besonderen Auszeichnung.“


Zitat Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer:
„Die Promotion sub auspiciis ist eine außergewöhnliche Leistung, die größten Respekt verdient. Es ist ein starkes Zeichen für den Universitäts- und Forschungsstandort Steiermark, diese Auszeichnung zum wiederholten Male vornehmen zu können. Ich gratuliere Petra Hödl sehr herzlich zu diesem Meilenstein in ihrer akademischen Karriere!“

 

>> Petra Hödl im Interview

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, sub-auspiciis-Promovendin Petra Hödl, Rektor Martin Polaschek (vordere Reihe) mit Michael Walter und Margit Reitbauer, Dekan bzw. Studiendekanin der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, sub-auspiciis-Promovendin Petra Hödl, Rektor Martin Polaschek (vordere Reihe) mit Michael Walter und Margit Reitbauer, Dekan bzw. Studiendekanin der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Erstellt von Gerhild Leljak

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